Firmenchronologie der Firma Winkel
Am 13.06.1932 wurde die heutige Fa. Winkel GmbH von dem am 22.10.1909 in Schwelm geborenen Klempner- und Installateurmeister Walter Winkel gegründet.
Er war der jüngere von zwei Söhnen des Werksmeisters (heutige Berufsbezeichnung: Betriebsleiter) Otto Winkel. Nach Absolvierung der mittleren Reife am Märkischen Gymnasium Schwelm begann Walter Winkel eine Lehre als Kaufmann bei der Schwelmer Herdfabrik Boeker.
Aber schon bald erkannte er, dass der Beruf des Kaufmanns ihm nicht lag und wechselte nach ca. einem halben Jahr zu Daniel Blume an der Kirchstraße in die Lehre als Klempner und Installateur. Nach Beendigung der Lehre wurde er als Geselle übernommen, bereitete sich in Abendkursen auf die Meisterprüfung vor und legte diese am 13.08.1931 ab.
Nach Anmeldung des Gewerbes übernahm er zunächst die Werkstatträume eines sich zur Ruhe gesetzten Kollegen in Wuppertal-Langerfeld.
Hier kam der „Schwelmer“ aber nicht zurecht und nutzte die Möglichkeit einen Gewölbekeller im Hause am Weinberg in der Kölnerstr. anzumieten. Als Firmenfahrzeuge dienten eine Ziehkarre sowie ein Motorrad mit Seitenwagen. Mit letzterem verunglückte Walter Winkel auf der Fahrt zu einem Kunden nach Düsseldorf so schwer, dass er ein halbes Jahr in einem Krankenhaus in Haan verbringen musste. Nach seiner schweren Verletzung, der linke Unterschenkel wurde mehrfach gebrochen mit Trümmerbrüchen, verlief die Genesung eher schleppend. Unter diesem Handicap litt er bis zu seinem Ableben. Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage in Deutschland war der geschäftliche Erfolg nur mäßig. Trotzdem entwickelte sich der Betrieb soweit, dass die Räumlichkeiten im Hause am Weinberg zu klein wurden und ein Standortwechsel in größere Räume in die Döinghauser Str/ Ecke August-Bendler-Str. notwendig wurden. Da ein großer Teil des Auftragsvolumens aus Klempnerarbeiten bestand, war es notwendig, diverse Blechbearbeitungsmaschinen wie Rund- und Sickenmaschinen sowie Abkantbank und Schlagschere anzuschaffen.
Nach Ausbruch des Krieges wurde Walter Winkel nicht als aktiver Soldat eingezogen, sondern diente aufgrund seiner schweren Beinverletzung von 1939-1942 in einer Genesungskompanie. In den letzten Kriegstagen wurde die Werkstatt an der Döinghauser Str. durch eine Bombe in Schutt und Asche gelegt, alles bis dahin Aufgebaute zerstört. Nach Beendigung des Krieges 1945 fand der Betrieb neue Werkstatträume im heutigen Asylbewerberheim in der unteren Mittelstr. 1952 wurden die Betriebsräume in die Potthofstr. verlegt. Hier baute Walter Winkel ein Dreifamilienhaus mit Werkstatt, Garage und Lagerräumen.
Ab nun ging es durch Wiederaufbau, Neubautätigkeiten und aufgrund einer großen Industriekundschaft stetig bergauf und es wurden teilweise bis zu acht Mitarbeiter beschäftigt. Alle Arbeiten wurden erledigt über technisch komplizierte Industrieanlagen, Dampfheizungen, Warmwasserheizungsanlagen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Sanitäranlagen für den Wohnungsbau sowie hochwertige Badeinrichtungen. Als besondere Herausforderung erwies sich Anfang der 60er Jahre der Neubau der Birkel-Nudelwerke, In der Graslake. Hier wurden alle Sanitärinstallationsarbeiten sowie die Versorgungsleitungen für die Nudelproduktionsanlagen installiert. Auch wurden die Sanitär- und Heizungsinstallationsarbeiten in Mehrfamilienwohnungsneubauten hauptsächlich für die Wohnungsbaugenossenschaft ausgeführt.
Im April 1964 trat der am 21.11.1949 geborene Sohn des Firmengründers, Jürgen Winkel, als Gas-und Wasserinstallateurlehrling in die Firma ein. Er beendete diese Lehre im Herbst 1967 mit der Gesellenprüfung. Im Anschluss hieran erfolgte eine Lehre zum Heizungsbauer mit Ablegung der Gesellenprüfung ebenfalls im elterlichen Geschäft. Nach Besuch der Meisterschule in Dortmund bestand er dort, vor der Handwerkskammer Dortmund, im Juni 1973 die Meisterprüfung als Gas- und Wasserinstallateur. Jürgen Winkel war ununterbrochen im Geschäft seines Vaters tätig und übernahm dieses am 01.01.1976. Er stand nun vor der schwierigen Aufgabe, den Betrieb umzustrukturieren, da einige Industriekunden, die das Hauptkundenpotenzial ausmachten, durch Schließung und Wegzug nicht mehr zur Verfügung standen. Es wurden vermehrt Großprojekte ausgeführt, wie zum Beispiel die Ausführung der Sanitär- und Heizungsarbeiten im Neubau Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen, die Demontage und komplette Neuinstallation der Heizungsanlage im Rathaus Schwelm, Demontage und Neuinstallation der Heizzentrale im Alten- und Pflegeheim Hilden, Sanitärinstallationsarbeiten im Neubau Behindertenwohnheim der AWO in Gevelsberg sowie Sanitär- und Heizungsarbeiten in diversen Kindergarten-Neubauten der AWO im Ennepe-Ruhr-Kreis. Hier sind nur einige Großprojekte aufgeführt die ausgeführt wurden. Trotz dieser steten Auslastung wurden nie die Privatkunden vernachlässigt, auch der „tropfende Wasserhahn“ wurde zur Zufriedenheit vieler Kunden repariert.
Am 07.06.1982 wurde der Betrieb, der bis dahin als Einzelfirma geführt wurde, in eine GmbH umgewandelt. Im gleichen Jahr und Monat konnte auch das 50-jährige Betriebsjubiläum mit vielen Kunden, Architekten, Freunden sowie deren Familien gefeiert werden. Maßgeblich beteiligt am stetigen Wachsen, der hohen Kundenzufriedenheit sowie Auslastung der Kapazitäten ist mit über 30-jähriger Betriebszugehörigkeit Herr Michael Polzfuß. Dieser trat 1969 in den Betrieb ein und überzeugte bis zum heutigen Tage durch unermüdlichen Einsatz und vielseitige, über sein Berufsbild hinaus gehenden handwerklichen Fähigkeiten. Mit ihm rief Jürgen Winkel 1994 den "Komplettservice aus einer Hand" ins Leben. Hier wurde erstmals realisiert, was immer Kundenwunsch war, nämlich alle Arbeiten der Renovierung, Erneuerung, Erweiterung im Haus- und Wohnungswesen aus einer Hand ausgeführt zu bekommen. Der Kunde brauchte sich nicht mehr um die einzelnen Handwerksgewerke wie Fliesenleger, Maler, Elektriker, Schreiner, Sanitärinstallateur, Dachdecker usw zu kümmern. Es wird von der Winkel GmbH alles angeboten, was mit dem Ausbau eines Dachgeschosses, der Erneuerung des Bades oder der Modernisierung ganzer Wohnungen zusammenhängt. Dieser Service ist heute ein wichtiges Standbein der Firma.
Am 01.09.1984 trat der heutige Geschäftsführer der Winkel Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Marc Gevelhoff, als Gas- und Wasserinstallateurlehrling in die Firma ein. Im Frühjahr 1988 bestand er die Gesellenprüfung. Marc Gevelhoff arbeitete nun als Geselle in der Winkel GmbH. Für Jürgen Winkel stand schnell fest, dass er seinen Nachfolger gefunden hatte, da er sich das Ziel gesetzt hatte, den Betrieb mit 45-50 Jahre abzugeben um sich anderen und neuen Aufgaben zu widmen. Marc Gevelhoff zeichnete sich durch überdurchschnittliches Engagement und Loyalität zur Firma aus. Im Jahre 1993 besuchte er einen über einjährigen Meisterprüfungsvorbereitungskurs der Handwerkskammer Dortmund und legte dort am 20.09.1994 die Meisterprüfung als Heizungsbauer ab.
Am 01.07.1997 übernahm er die Geschäftsführung der Winkel GmbH und blickt somit auf mehr als 20 Jahre erfolgreicher Selbstständigkeit zurück.